Geschichte Gusenburg

 

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Gusenburg
v. G. Dellwo

Lage:
Im Schwarzwälder Hochwald, einem Teil des westlichen Hunsrücks, liegt unmittelbar an der Landstraße Hermeskeil-Wadrill das Dorf Gusenburg. Seine Gemarkung umfast nahezu 736 ha, und liegt an einem Südwesthang in einer Höhe von 488 Meter am Wäschbach und 588 Meter im Perschwald. Das Gebiet erstreckt sich vom Tal des Lauschbachs im Norden bis zur Löster, die teilweise auch die Landesgrenze zum Saarland bildet.

 

Geschichtliche Dorfentwicklung:
Die Entstehung des Dorfes kann in die zweite, mittelalterliche Rodungsperiode zwischen 900 und 1200 zurückdatiert werden. Urkundlich erwähnt wird Gusenburg erstmals 1553. In diesem Schreiben, das sich mit der Besoldung des Pastors von Wadrill durch die Filiale Grenderich befasst, sind aus dem Jahre 1467 die Gusenburger Bruno, Theso und Petrus Noppo Hans genannt. Sie sollten als Zeugen aussagen. Die Familiennamen sind noch nicht allgemein üblich, es genügt der hier latinisierte Vorname mit der Bezeichnung „von Gusenburg“. Diese drei Zeigen waren sicherlich nicht die einzigen Bewohner. Somit ist 1467 zwar geschichtlich das älteste Datum, doch kein Entstehungsjahr.
Zu Anfang des 30-Jährigen Krieges standen in Gusenburg 12 Häuser. Grenderich hatte dagegen 6. Nach der unseligen Zeit im Jahre 1648 lebten in Gusenburg noch vier Familien und in Grenderich noch eine. Grenderich starb zwischen 1654 und 1663 aus! 1720 zählte man in Gusenburg schon wieder 9 Haushalte und 1787 lebten 215 Einwohner im Dorf. Das stetige Anwachsen der Bevölkerung wurde noch ein paar mal unterbrochen; Die Auswanderungen Anfang des 19.Jhd., und auch die zwei Weltkriege zeigten ihre Auswirkungen. 1818 hatte Gusenburg 248 Einwohner. Um das Jahr 1830 bezeichnet ein Visitationsbericht Gusenburg als ärmliches Dorf. Mitte des 19. Jahrhunderts waren zwei Tatsachen entscheidend für die Hebung des Lebensstandards. Die längst überholte Dreifelderwirtschaft wurde aufgegeben; an Stelle des bisher Brachliegenden traten nun Klee- Hackfruchtanbau. Die Folge war eine Vergrößerung des Viehbestandes. Sodann kam mit der Einführung des Nagelschmiedehandwerks eine lohnende Beschäftigung, die von den fleißigen Leuten ausgiebig genutzt wurden. Der Hammer der Gusenburger Nagler ruhte zwar zur Erntezeit, dafür ging es danach umso länger. Zwölf bis vierzehn Stunden betrug die normale Arbeitszeit. 1856 zählte man 23 Betriebe, 1919 waren es bereits 31. Gusenburg zählt im Jahre 1919 673 Einwohner. Die Verdienstspanne der Nagler wurde durch Zwischenhändler dermaßen gering; auch das Bemühen von Rektor Ludwig Bach durch die Gründung einer Nagler-Genossenschaft im Jahre 1891, verlängerte das Leben dieser Heimindustrie nur um wenige Jahrzehnte. Im nahen Saargebiet hatte sich inzwischen Stahl- und Kohleindustrie entwickelt die viele Gusenburger anlockte. Trotzdem waren die Kleinbauernbetriebe weitgehend bestehen geblieben. Im November 1965 wurde der 1000. Einwohner geboren. Heute sind die landwirtschaftlichen Betriebe fast gänzlich aus dem Ort verschwunden; aus dem ehemaligen „Bauerndorf“ ist ein schmucker Wohnort mit 417 Wohnhäuser, 569 Haushaltungen mit seinen 1168 Bewohnern geworden.

( Stand Dez. 2014)

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Gusenburg

Erste urkundliche Erwähnung 1467 n. Chr.

Namendeutung:

Die Familie „Gusen“ hat es tatsächlich gegeben, allerdings in der Frühzeit des Dorfes
noch vor 1467. Professor Dr. Jungandreas, Trier leitet den Ortsnamen von dem Familien-
namen „Gozwin“ ab, dessen Rufform „Goze“ war, also „Gossenbergh“ – „Gosenburg“

1455 Goishenberg (1C 3999)
1467 Goessenburgh (Jungandreas S.475)
1542 Goißenburg (1C 3831)
1569 Gosenberg = Eichenberg wurde 1821 zur Pfarrei erhoben
1654 Gussenburgh wurde Gusenburg

 

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